Freitag, 28.06.2024
Abend der offenen Tür und Sommerfest

Lesung in der Tag- und Nachteule

Am 16. Mai 2017 konnte die „Tag- und Nachteule“ zwei weitgereiste Gäste begrüßen, wobei „gereist“ im Fall von Herrn Mbolela einen Euphemismus darstellt, denn er, der jetzt in den Niederlanden lebt, kam, um von den Erlebnissen seiner Flucht aus seinem Heimatland, der Demokratischen Republik Kongo, zu berichten. Mit dabei war Herr Behr aus Österreich, der Herrn Mbolela als Dolmetscher auf seinen Lesereisen begleitet.

Vor einem kleinen aber interessierten Publikum aus Schülerinnen und Schülern der Adolf-Reichwein-Schule und der Abendschulen Marburg sowie einigen Lehrkräften stellte Herr Mbolela Auszüge aus seiner autobiografischen Erzählung „Mein Weg vom Kongo nach Europa – Zwischen Widerstand, Flucht und Exil“ vor. Anschaulich schilderte er seine Erfahrungen als Student und Aktivist für Demokratie in seinem Heimatland und seine aufgrund dieses (unerwünschten) Engagements resultierende Verhaftung und Flucht über acht afrikanische Länder bis nach Marokko. Herr Behr unterlegte die Darstellungen mit der Lesung von ausgewählten Passagen aus Herrn Mbolelas Buch. Die Lebensbedingungen unter denen dieser viele Monate in Marokko und Algerien auf eine Asylberechtigung für Europa warten musste, sind für viele unserer Schülerinnen und Schüler kaum vorstellbar, konnten aber auch von den anwesenden Schülern und Schülerinnen der InteA-Klasse, die ja selbst zum großen Teil als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, nachvollzogen werden. Darauf wiesen auch die im anschließenden Gespräch gestellten Fragen hin, z.B. wollte ein Schüler wissen, an welchem Ort sich Mbolela „Zuhause“ fühle. Berührt und beeindruckt waren letztlich alle Anwesenden von dem angesichts seines persönlichen Schicksals schier unbändigen Willens Herrn Mbolelas sein junges Publikum über die Situation afrikanischer Flüchtlinge aufzuklären und bei ihnen Empathie für diese Menschen zu erwecken.

Herr Mbolela und Herr Behr engagieren sich im Netzwerk Afrique-Europe-Interact und arbeiten im Moment an der Realisierung eines Rasthauses für Flüchtlinge im marokkanischen Rabat, in dem vor allem Frauen und Kinder eine sichere vorübergehende Herberge finden sollen.

Interessierten, die Herrn Mbolelas Geschichte nachlesen wollen, steht in der Bücherei „Tag- und Nachteule“ ein Exemplar seiner Erzählung zur Ausleihe zur Verfügung.

Janette Leipert im Namen des Bücherei-Teams


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